Ein Musiker stielt allen die Show

Ein weiteres Mal zog es uns zu Rock Meets Classic hin. Diesmal war die Austragungsstätte die Mitsubishi Electric Halle. Leider war die Veranstaltung im Verhältnis nur mäßig besucht, sodass Düsseldorf für die Farewell Tour 2026 gestrichen wurde. Ca. 2.500 Gäste haben sich heute in Düsseldorf eingefunden. Auch wenn wesentlich mehr Besucher erwartet wurden, tat das der Stimmung keinen Abbruch.
Wie zuletzt spielte zunächst die Rock Meets Classic Band gemeinsam mit dem Orchester den Opener „Over the Hills and Far Away“ von Gary Moore. Danach ging es los mit „Mama Weer All Crazee Now“ von Slade, gesungen von Mal McNulty. Schlag auf Schlag ging es weiter. Als Nächstes wurde John Elefante (ex-Kansas) vorgestellt, der zum Einstieg „Point of Know Return“ und „Hold On“ zum Besten gab. Seine Stimme ist immer noch genauso klar wie vor 25 Jahren – da hat jemand seine Stimme bestens geschont und gepflegt.
Mit Fran Cosmo kam der nächste prominente Gast auf die Bühne. Der charismatische ehemalige Sänger von Boston und Orion the Hunter wurde schnell zum Publikumsliebling. Die Songauswahl fiel auf „Peace of Mind“ und „Foreplay/Long Time“. Später sollte auch er – wie seine Vorgänger – noch einmal auf die Bühne kommen.
Randall Hall (ex-Lynyrd Skynyrd), der diesjährige Headliner, durfte ebenfalls schon einmal zeigen, was in ihm steckt. Nachdem Hall „Call Me the Breeze“ und „What’s Your Name?“ zelebriert hatte, war die Queen of Rock als Nächste dran: Lita Ford. Sie spielte früher bei den Runaways zusammen mit Joan Jett, die auch heute noch sehr populär ist. Ähnlich wie Joan Jett tritt Lita Ford nur sehr selten oder gar nicht in Europa auf – umso erfreulicher, dass sie dieses Jahr bei Rock Meets Classic mit dabei ist. Uns war es fast egal, was sie spielen würde – Hauptsache, sie steht noch einmal auf der Bühne.
Leider wurde neben dem Set von Mal McNulty auch ihr Set etwas gekürzt. „One Shot of Poison“ wurde gestrichen, ansonsten spielte Lita Ford wie gewohnt ihre drei Klassiker: „Kiss Me Deadly“, „Cherry Bomb“ und „Close My Eyes Forever“. Der Duettpartner war zwar nicht – wie im Original – Ozzy Osbourne (ex-Black Sabbath), aber immerhin Glenn Hughes (ex-Deep Purple / ex-Black Sabbath). Das Duett wurde allerdings erst später gespielt, nachdem Glenn Hughes die Bühne eingenommen hatte und die anderen Gäste (McNulty, Cosmo, Elefante) ihre Mega-Hits abgeliefert hatten – darunter von Slade „My Oh My“, von Kansas „Dust in the Wind“ und „Carry On Wayward Son“ sowie von Boston der Dauerbrenner „More Than a Feeling“.
Glenn Hughes kam, sah und siegte. Was dieser Mann mit seinen 73 Jahren stimmlich noch leistet, sucht seinesgleichen. Auch wenn Randall Hall einen genialen Auftritt hinlegte, war Glenn Hughes gefühlt nach wenigen Augenblicken der wahre Headliner des Abends. Mit „Stormbringer“, „Might Just Take Your Life“, „Mistreated“ und „Burn“ (nicht das Duett mit Lita Ford zu vergessen) sprengte er das sprichwörtliche Dach der Mitsubishi Electric Halle. Die ganze Halle stand Kopf, niemand hielt es mehr auf den Sitzen.
Er wirbelte von links nach rechts über die Bühne, baute zu jedem eine gewisse Nähe auf und bedankte sich nach jeder Showeinlage für den jahrelangen Support. Ein klassischer britischer Gentleman, der trotz Ruhm bodenständig geblieben ist. Als zur Zugabe von Lynyrd Skynyrds „Sweet Home Alabama“ noch einmal alle auf die Bühne kamen, hielt er sich gekonnt im Hintergrund und ließ Randall Hall den Platz in der Bühnenmitte, um sich als Headliner feiern lassen zu können.
Nach knapp drei Stunden verstummte dann das Orchester – und die Show war vorbei. Wir freuen uns jetzt schon auf unsere letzte Show im Jahr 2025 mit Rock Meets Classic in Würzburg (13.04.2025). Hoffentlich ist die Show dann noch besser besucht – aber die Stimmung mindestens genauso stark wie heute.
Keep on Rocking !!!
Customer Reviews