Avantasia liefern bombastisch ab

Am Abend des 6. April 2025 verwandelte sich das Palladium Köln in eine gigantische Fantasiewelt, als Tobias Sammet mit seinem All-Star-Projekt Avantasia die Bühne im Rahmen der „Here Be Dragons“-Tour betrat. Schon beim Betreten der Halle lag eine spürbare Spannung in der Luft – eine Mischung aus Vorfreude, Gänsehaut und dem Gefühl, dass hier gleich etwas Großes passieren würde. Schade war es für die Band, dass das Konzert vom Palladium auf das E-Werk runtergestuft wurde. Vermutlich wurden zu wenige Tickets verkauft. Für die Fans war es ein kleines Highlight, da man im E-Werk noch näher an der Bühne dran stehen kann und aufgrund der Größe die deutlich kleiner als das Palladium ist, ist der Rahmen viel intimer.
Pünktlich um 20:00 Uhr startete die Show mit einer beeindruckenden Licht- und Soundkulisse. Der erste Song, gleichzeitig ein neuer Track vom aktuellen Album Here Be Dragons, das im März erschienen war, katapultierte die Zuschauer sofort mitten hinein in die Welt aus Mythen, Pathos und epischem Metal. Vor der Veröffentlichung gab es den Opener „Creepshow“ vorab auch schon als Single zu hören. Jetzt schon gefüllt ein Klassiker. Generell war die Setlist ein gelungener Mix aus Klassikern wie „Dying For An Angel“, „Farewell“ oder „Reach Out For The Light“, aber auch frische Songs wie „The Witch“ oder „Here Be Dragons“ wurden begeistert aufgenommen. Die Dramaturgie der Songauswahl ließ keine Wünsche offen – mal kraftvoll und hymnisch, mal balladesk und emotional tiefgehend.
Tobias Sammet zeigte sich wie gewohnt als charismatischer Frontmann, humorvoll, sympathisch und voller Energie. Doch was Avantasia besonders macht, ist das Ensemble an Gastmusikern und Sängerinnen und Sängern, die jede Show zu einem besonderen Erlebnis machen. So standen auch in Köln wieder hochkarätige Künstler auf der Bühne – unter anderem Eric Martin, Ronnie Atkins oder Adrienne Cowan– jeder mit einer unverwechselbaren Stimme und eigenem Charisma. Ihre Auftritte verliehen den Songs nicht nur Abwechslung, sondern auch eine immense Tiefe. Schade, dass Jorn Lande und Bob Catley (Magnum) nicht dabei sein konnten. Catley der zuletzt wenigstens eine Chance als Gast in England war nehmen konnte, fehlt ansonsten aufgrund Krankheit. Er wurde aber, ebenso wie Jorn Lande, bestmöglich ersetzt.
Die Stimmung im Publikum war ausgelassen, teils ehrfürchtig, teils ekstatisch. Es wurde mitgesungen, gefeiert und nicht selten sah man feuchte Augen in den ruhigeren Momenten. Songs wie „Lucifer“ oder „Twisted Mind“ wirkten live noch eindringlicher und emotionaler als auf Platte, was nicht zuletzt an der stabilen Akustik des E-Werks lag. Die Halle bot den perfekten Klangrahmen für das gewaltige Soundgewand von Avantasia – kraftvolle Gitarren, opulente Keyboards, treibendes Schlagzeug und mehrstimmiger Gesang entfalteten sich hier in voller Pracht. Hierhin dürfen sich Avantasia gerne mal wieder verirren.
Auch visuell war die Show ein Spektakel: riesige Backdrops, Lichtspiele, Pyroeffekte und animierte Bühnenbilder sorgten für eine cineastische Atmosphäre, die man so nur bei wenigen Bands dieser Größenordnung erlebt.
Nach gut drei Stunden verabschiedete sich die Band unter tosendem Applaus. Was blieb, war das Gefühl, für einen Abend Teil einer epischen Reise gewesen zu sein – irgendwo zwischen Fantasie, Oper, Metal und ganz viel Herzblut. Am Merchandise-Stand gab es die gleichen Shirts und Fanartikel zu kaufen wie auf der ganzen Tour (verschiedene Tour Shirts für 30 Euro, Hoodie, Mütze oder Cap). Wir haben uns heute 1 der auf 100 streng limitierten Köln Städte Shirts gekauft. Macht sich gut in der Sammlung und kann sich sehen lassen.
Setlist: Avantasia – E-Werk Köln 06.04.2025 – Here Be Dragons Tour
Creepshow Reach Out For The Light (with Adrienne Cowan)
The Witch (with Tommy Karevik)
Devil In The Belfry (with Herbie Langhans)
Phantasmagoria (with Ronnie Atkins)
What’s Left Of Me (with Eric Martin)
Dying For An Angel (with Eric Martin)
Against The Wind (with Kenny Leckremo)
Here Be Dragons (with Tommy Karevik)
Avalon (with Adrienne Cowan)
Let The Storm Descend Upon You (with Ronnie Atkins & Herbie Langhans)
Promised Land
The Toy Master
Twisted Mind
The Wicked Symphony
Shelter From The Rain
Farewell (with Chiara Tricarico)
The Scarecrow (with Ronnie Atkins)
Death Is Just a Feeling
Encore:
Lucifer
Lost in Space
Sign of the Cross / The Seven Angels (zum letzten Song mit allen Gästen auf der Bühne)










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