Ein magischer Abend mit Nik Kershaw im Capitol Theater Offenbach
Das Capitol Theater Offenbach, eine Perle der Eventkultur, bot an diesem Abend den perfekten Rahmen für ein intimes und zugleich mitreißendes Konzert. Das ehemalige Kino mit seiner unverkennbaren Architektur und dem warmen Licht schafft eine Atmosphäre, die wie gemacht ist für ein besonderes Musikerlebnis. Mit seiner Kombination aus historischer Eleganz und moderner Technik fühlt man sich hier sofort wohl – als wäre man zu Hause angekommen.
Umso gespannter war das Publikum, als Nik Kershaw, einer der prägendsten Musiker der 80er Jahre, die Bühne betrat. Bereits beim ersten Akkord wurde klar: Dieser Abend würde weit mehr sein als nur ein nostalgischer Rückblick. Nik Kershaw, bekannt für seine unverkennbaren Pop-Hymnen und tiefgründigen Texte, zog die Zuschauer von der ersten Sekunde an in seinen Bann.
Die Erste Hälfte bestand aus dem kompletten Album „The Riddle“. Die Mischung aus Rätselhaftigkeit und treibendem Rhythmus ließ die ersten Reihen begeistert mitsingen. Kershaw wirkte dabei unglaublich nahbar und sympathisch, als würde er ein persönliches Gespräch mit jedem Einzelnen im Raum führen. Sein Humor blitzte zwischen den Songs immer wieder auf, und seine Anekdoten gaben einen tiefen Einblick in die Entstehungsgeschichten seiner Werke. Kein Song wurde vergessen und alle Klassiker wurden gespielt. Selbst verständlich kam als letzter Song vor der 20-minütigen Pause „The Riddle“. Das Theater stand Kopf.
Im zweiten Teil des Konzerts wurde das Ganze „Human Racing“ Album zum besten gegeben.
Die Reise durch sein musikalisches Schaffen war ebenso vielfältig wie berührend. Klassiker wie „Wouldn’t It Be Good“ und „I Won’t Let the Sun Go Down on Me“ lösten wahre Begeisterungsstürme aus. Die Melodien, die in den 80ern unvergesslich wurden, klangen in dieser besonderen Akustik noch kraftvoller und emotionaler als je zuvor. Aber auch neuere Stücke wie „These Little Things“ zeigten, dass Nik Kershaw nach wie vor ein brillanter Songwriter ist, der es versteht, intime Momente mit großen Melodien zu verbinden.
Das Publikum war ein Spiegelbild von Kershaws Karriere: Fans, die ihn schon seit Jahrzehnten begleiten, teilten den Abend mit jüngeren Zuhörern, die erst später auf seine Musik gestoßen waren. Diese generationsübergreifende Verbindung schuf eine besondere Energie im Raum. Es wurde nicht nur geklatscht und getanzt, sondern bei Songs wie „Don’t Let Me Out of My Cage“ auch andächtig gelauscht.
Nik Kershaw überzeugte nicht nur mit seinem unverändert markanten Gesang, sondern auch mit seiner Vielseitigkeit an der Gitarre. Es ist diese Mischung aus technischer Perfektion und emotionaler Tiefe, die jeden seiner Songs so zeitlos macht.
Als die ersten Takte von „Human Racing“ erklangen, hielt es niemanden mehr auf den Stühlen. Der Song, der einst eine ganze Generation geprägt hatte, ließ den Saal in einem Chor vereint aufgehen. Kershaw schien sichtlich gerührt von der Begeisterung seiner Fans, und als er sich am Ende mit einer herzlichen Verbeugung verabschiedete, schien der Applaus nicht enden zu wollen. Bevor er dann endgültig von der Bühne ging, konnten wir ein Autogramm auf unserer „The Riddle“ Schallplatte erhaschen. Ein Künstler zum Anfassen. Einfach alte Schule. Klasse!
Das Capitol Theater Offenbach hatte sich an diesem Abend einmal mehr als Ort bewiesen, an dem Musik nicht nur gehört, sondern gelebt wird. Und Nik Kershaw zeigte eindrucksvoll, warum er auch nach all den Jahren eine feste Größe in der Musikwelt ist – ein Künstler, der es versteht, Geschichten zu erzählen, die unter die Haut gehen, und Melodien zu erschaffen, die ein Leben lang begleiten.
Setlist: Nik Kershaw – Capitol Theater Offenbach 08.12.2024 – The 1984 Tour
Set 1 : The Riddle
Roses
Know How
Wide Boy
City of Angels
Easy
Don Quixote
Wild Horses
You Might
Save the Whale
The Riddle
Set 2 : Human Racing
Cloak and Dagger
Human Racing
Bogart
Dancing Girls
Shame on You
Gone to Pieces
Wouldn’t It Be Good
Faces
Drum Talk
I Won’t Let the Sun Go Down on Me
Encore:
When a Heart Beats
The Sky’s the Limit
The One and Only (Chesney Hawkes cover)
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