Mit zeitlosen Klassikern und neuer Musik im Gepäck:

Pünktlich um 19:00 Uhr öffnen sich die Türen des Theaters am Marientor. Alle 1.524 Tickets sind restlos ausverkauft, und langsam strömt das Publikum in den Vorraum. Bis 19:30 Uhr bleibt Zeit, bevor der Einlass in den Saal beginnt – genug Gelegenheit, sich am Merchandise-Stand umzusehen. Dort gibt es Shirts für 30 Euro, Flaschenöffner für 10 Euro, Caps ebenfalls für 30 Euro und die aktuelle CD „Rökflöte“ für 25 Euro.

Viele der Besucher nutzen die Gelegenheit, ein Souvenir zu ergattern, sich ein Getränk zu holen oder noch schnell eine Brezel zu schnappen. Dann ist es soweit: Der Saal wird geöffnet. Doch bevor man Platz nehmen darf, müssen aus Sicherheitsgründen alle Jacken an der Garderobe abgegeben werden – Ausnahmen gibt es keine. Der Saal füllt sich schnell, und die Vorfreude ist spürbar. Kurz nach 20:00 Uhr ertönt eine klare Ansage aus den Lautsprechern: Fotos und Videoaufnahmen sind erst bei der Zugabe erlaubt. Die Band möchte sich voll auf ihre Performance konzentrieren, ohne von Blitzlichtern oder anderen Störungen abgelenkt zu werden.

Und dann beginnt der magische Moment: Die Band betritt die Bühne. Schließlich tritt auch Mastermind und Gründungsmitglied Ian Anderson aus den Schatten. Schon mit seiner bloßen Präsenz fesselt er das Publikum. Die ersten Songs, „My Sunday Feeling“ (1968) und „We Used to Know“ (1969), setzen den Ton für den Abend. Perfekt eingespielt und voller Energie überzeugt die Band vom ersten Moment an. Ian Anderson, mit seinen stolzen 77 Jahren, wirbelt vielleicht nicht mehr ganz so wild wie in früheren Tagen, doch sein ikonischer Einbeinstand – in der typischen, skurrilen Pose – begeistert das Publikum nach wie vor. Jeder legendäre Move wird mit begeistertem Applaus gefeiert, und die Zuschauer zollen dem Altmeister gebührend Tribut.

Die Stimmung in Duisburg ist großartig. Es gelingt Ian Anderson und seiner Band meisterhaft, einen Bogen zwischen zeitlosen Klassikern und neueren Werken zu spannen. Insbesondere die beiden Alben „The Zealot Gene“ (2022) und „Rökflöte“ (2023), die beide beachtliche Chart-Erfolge verzeichnen konnten, prägen das aktuelle Programm. Auch wenn Ian Anderson das letzte verbliebene Gründungsmitglied ist, bleibt Jethro Tull eine Kultband. Den Fans mag es nicht völlig egal sein, dass langjährige Weggefährten wie Martin Barre (Gitarre) nicht mehr dabei sind, doch ihre Unterstützung für Ian Anderson ist ungebrochen.

Von den neuen Alben werden mehrere Songs präsentiert, darunter „Wolf Unchained“, „Mine Is the Mountain“, „The Navigators“ und der Titeltrack „The Zealot Gene“. Obwohl die neueren Stücke beim Publikum noch nicht ganz so textsicher mitgesungen werden wie die Klassiker, sorgt die Mischung aus Mitsummen, Mitklatschen und begeistertem Zuhören für eine ausgelassene Stimmung. Man fühlt sich einfach wohl in der Gemeinschaft der Fans.

Nach dem Kultsong „Aqualung“ verabschiedet sich die Band zunächst von der Bühne. Auf der großen Leinwand, die den Abend über für visuelle Highlights gesorgt hat, erscheint nun der Hinweis, dass die Zugabe folgt – und damit auch der Moment, in dem das Fotografieren und Filmen erlaubt ist. Als die Band für den letzten Akt zurückkehrt, brandet tosender Applaus auf. Das Publikum springt auf und strömt nach vorne zur Bühne. Dann erklingen die unverkennbaren Zeilen:

In the shuffling madness
Of the locomotive breath
Runs the all-time loser
Headlong to his death…

Es hätte keinen besseren Abschluss geben können: „Locomotive Breath“ ist der krönende Abschluss eines grandiosen Abends. Nach über zwei Stunden verabschieden sich Ian Anderson und Jethro Tull mit den besten Wünschen für eine gute Heimreise.

Zufrieden und voller Eindrücke geht es zurück zur Garderobe, bevor der Heimweg angetreten wird – ein Abend, den niemand so schnell vergessen wird.

Setlist: Jethro Tull – Theater am Marientor Duisburg 28.11.2024 – The Seven Decades

My Sunday Feeling

We Used to Know

Songs From the Wood

Weathercock

Roots to Branches

The Donkey and the Drum

Wolf Unchained

Mine Is the Mountain

Bourrée in E minor (Johann Sebastian Bach cover)

Set 2: (15 Min. Break)

Too Old to Rock ’n‘ Roll, Too Young to Die

Farm on the Freeway

The Navigators

Pavane in F-Sharp Minor (Gabriel Fauré cover)

The Zealot Gene

Dark Ages

Aquadiddley

Aqualung

Encore:

Locomotive Breath

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