Anvil sind immer für eine Überraschung gut:

Das legendäre Kubana – seit über 15 Jahren ein Garant für unvergessliche Konzertabende! Dieser Club hat uns noch nie enttäuscht. Die Location ist bequem mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Auto erreichbar, und direkt am Club sowie in den umliegenden Straßen stehen rund 100 Parkplätze zur Verfügung. Wir hatten allerdings weniger Glück: Dank eines Staus erreichten wir die Show erst recht spät. Trotzdem schafften wir es pünktlich zum Beginn von Anvil – und das Beste: Durch unsere rechtzeitigen Freunde sicherten wir uns sogar Plätze in der ersten Reihe! Die Stimmung im Publikum? Tiefenentspannt, wie man es von der Metal-Community kennt. Es fühlte sich an wie eine große Familie.

Gegen 20:40 Uhr war der Bühnenumbau abgeschlossen, und um Punkt 21:00 Uhr startete Anvil ihre Show – und wie! Frontmann Steve „Lips“ Kudlow ließ es sich nicht nehmen, direkt ins Publikum zu springen. Mit seiner Gitarre im Anschlag eröffnete er den Abend mit dem kultigen Instrumental „March of the Crabs“ – ein beeindruckender Start, der vor allem die Neulinge im Publikum völlig aus der Fassung brachte. Man sah förmlich die Überraschung in ihren Gesichtern, als Lips mitten unter ihnen sein Gitarrensolo ablieferte. Danach ging es zurück auf die Bühne, wo er mit seinen Jungs nahtlos „666“ und „Ooh Baby“ nachlegte – Metal pur, ohne Pause und ohne Kompromisse.

Zwischen den Songs lockerte Lips die Atmosphäre mit seinen legendären Anekdoten auf, darunter Geschichten über Lemmy Kilmister und Motörhead. Als er den Song „Legal At Last“ ankündigte, zückten einige Fans symbolisch Joints, und Lips konnte es nicht lassen, das kürzlich eingeführte Gesetz zur Legalisierung von Cannabis in Deutschland zu feiern. Die Fans honorierten es mit Jubel und Applaus – typisch für die lockere und ausgelassene Stimmung, die den Abend prägte.

Jeder der drei Musiker hatte seinen Moment, um sich in den Vordergrund zu spielen. Chris Robertson am Bass zeigte nicht nur sein musikalisches Können, sondern auch seine unverwechselbare Bühnenpräsenz. Mit skurrilen Bewegungen, wilden Sprüngen und Takt-Gehampel brachte er das Publikum zum Lachen und Staunen zugleich. „Der Typ nimmt sich einfach nicht zu ernst – und genau das macht es so unterhaltsam!“ hörte man aus den Reihen.

Lips hingegen bewies bei jedem Song aufs Neue, warum er ein Meister an der Gitarre ist. Doch kein Anvil-Konzert wäre komplett ohne seinen berüchtigten Dildo-Trick – ein verrückter Moment, der ihm den Ruf eingebracht hat, einer der charismatischsten und originellsten Frontmänner der Szene zu sein. Bevor Drummer Robb Reiner schließlich die Bühne für sich allein hatte, folgten weitere Band-Klassiker wie „On Fire“, „Forged in Fire“ und „Mothra“. Robb, die „Geheimwaffe“ von Anvil, lieferte ein 10-minütiges Schlagzeugsolo, das schier unglaubliche Präzision und Kraft bewies. Ohne Frage gehört er zu den besten Drummern seiner Generation.

Natürlich durfte eine Zugabe nicht fehlen: Mit „Jackhammer“, inklusive einer emotionalen Anekdote zum verstorbenen Leadgitarristen, und dem unsterblichen „Metal on Metal“ brachten sie die Menge endgültig zum Kochen. Die Fans feierten Anvil lautstark, ob bei alten Klassikern oder neueren Songs – mit permanent erhobenen „Devil Horns“ und lauten Gesängen. So muss Heavy Metal sein: roh, dreckig und einfach laut!

Nach dem Konzert zeigte sich die Band von ihrer nahbaren Seite. Am Merchandise-Stand standen Lips und seine Jungs für Autogramme und Selfies bereit – echte Musiker zum Anfassen. Ein unvergesslicher Abend, der wieder einmal bewies, warum Anvil Legendenstatus genießen. Heavy Metal lebt – und wie!

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