
Die EmslandArena ist gut zwei Stunden von Köln entfernt. Direkt an der Venue gibt es genügend Parkmöglichkeiten für Autos, und auch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ist die Arena gut zu erreichen. Wer etwas Zeit mitgebracht hat, kann die nahegelegene Einkaufspassage besuchen, die nur zehn Gehminuten von der EmslandArena entfernt liegt. Das Konzert ist zwar nicht ganz ausverkauft, aber die meisten Kategorien sind seit Wochen vergriffen – zum Beispiel der begehrte Golden Circle (97,50 Euro). Zum Glück haben wir unsere Tickets früh genug gekauft und sind im Golden Circle mit dabei, um wie gewohnt in der ersten Reihe zu stehen. Da wir wieder früh an der Halle waren, konnten wir uns problemlos einen mittigen Platz in der ersten Reihe sichern.
Um 17:00 Uhr beginnt der reibungslose Einlass. Im Foyer gibt es einen Merchandise-Stand, an dem verschiedene Tour-Shirts für 40 Euro, ein Hoodie für 75 Euro und die Alice-Cooper-Kappe für 30 Euro erhältlich sind. Es gibt sogar signierte Artikel: Die signierte CD (Album „Road“) kostet 60 Euro, die passende Vinyl-Version jeweils 90 Euro. Auch Patches für 15 Euro und signierte Items der Cooper-Band für 20 Euro sind zu haben. Zwar sind die Preise nicht gerade niedrig, aber gefühlt möchte jeder ein Andenken mitnehmen und seine Idole unterstützen. Alice Cooper kann sich einfach auf seine große Fangemeinde verlassen.
Doch bevor die Alice Cooper Band auf die Bühne kommt, müssen sich die Fans noch etwas gedulden. Um 18:55 Uhr eröffnet Doro Pesch den Abend und hat gut 45 Minuten Zeit, um das Publikum in Stimmung zu bringen. Den meisten Fans gefällt die Show, und Doro Pesch (ex-Warlock) ist in der Szene auch keine Unbekannte. Im Gegenteil – sie hat sich über die Jahre in der Rock- und Metal-Szene als „Metal Queen“ einen Namen gemacht. Viele Fans sind sogar extra für Doro angereist, um ihre Queen zu feiern. Der Höhepunkt ihres Auftritts ist zugleich der letzte Song: Spätestens mit „All We Are“ erreicht Doro das gesamte Publikum und bringt die EmslandArena zum Mitsingen. Der Song hat sich im Laufe der Jahre als kleine Metal-Hymne etabliert und wird auch an diesem Abend als solche gefeiert. Unter tobendem Applaus verabschiedet sich Doro mit ihrer Band von der Bühne, und nun beginnt der Umbau für die langersehnte Show von Alice Cooper.
Um 20:20 Uhr ist es endlich so weit. Die Band stürmt die Bühne, und der Altmeister selbst schlitzt sich durch den Vorhang, der wie ein riesiger Zeitungsartikel gestaltet ist. „Lock Me Up“ ist wie auf der gesamten Tour der Opener des Abends. Nur selten nimmt Cooper Änderungen in seiner Setliste vor. Aber eines ist sicher: Die Fans kommen auf ihre Kosten und müssen nicht auf die großen Klassiker verzichten. Nach „Welcome To The Show“ folgt schon der erste Welthit mit „No More Mr. Nice Guy“. Die gut 4000 Fans in der Halle singen und grölen fleißig mit. Uns wird eine Show der Superlative geboten. Immer wieder werden uns Gitarrenriffs um die Ohren gehauen, und ein Trommelwirbel folgt dem nächsten. Dabei hat der Altmeister alles und jeden im Griff. Weitere Highlights des Abends sind „I’m Eighteen“, „Billion Dollar Babies“, „Hey Stoopid“ und selbstverständlich „Poison“. Man kommt aus dem Staunen gar nicht mehr heraus.
Alice Cooper beweist immer wieder, warum er der „Schockrocker“ genannt wird. Einmal kommt ein Mitarbeiter verkleidet als Fotograf auf die Bühne, der unbedingt Fotos von der Band und Cooper machen möchte. Cooper macht kurzen Prozess mit ihm und spießt ihn mit seinem Mikrofonständer einfach auf. Ein anderes Mal läuft zu „Feed My Frankenstein“ das übergroße Frankenstein-Monster über die Bühne und gehorcht selbstverständlich nur Coopers Anweisungen. Klassisch zu „Ballad Of Dwight Fry“ wird er in eine weiße Zwangsjacke gesteckt und mit Elektroschocks gequält. Da ihm niemand zur Hilfe eilt, muss er sich selbst befreien, wird aber schließlich von einer verkleideten Schönheit (Sheryl Goddard, Coopers Ehefrau) zur Guillotine geführt und hingerichtet. Kurz darauf erklingt „I Love The Dead“, und der kopflose Cooper erscheint in der Mitte einer Treppe, die mit amerikanischen Flaggen geschmückt ist, und stimmt den Klassiker „Elected“ an. Wir sind uns sicher, dass Cooper viele Stimmen aus dem Publikum erhalten würde.
Als klassischer Rausschmeißer dient heute wieder „School’s Out“. Große bunte Ballons werden ins Publikum geworfen, die, wenn sie zurück zur Bühne finden, von Cooper mit einem Säbel zerstochen werden. Die Band gibt noch einmal alles und wirft zum Abschluss alles, was nicht niet- und nagelfest ist, ins Publikum. Gitarrenplektren, Drumsticks und Setlisten fliegen umher. Das Licht geht langsam an, und die Band hat bereits die Bühne verlassen.
Wir sehen uns am Sonntag wieder, wenn es heißt: „Welcome To The Show“ in Oberhausen.
Setlist: Alice Cooper -EmslandArena Lingen 04.10.2024 – Too Close To Comfort Tour
Lock Me Up
Welcome to the Show
No More Mr. Nice Guy
I’m Eighteen
Under My Wheels
Bed of Nails
Billion Dollar Babies
Be My Lover
Lost in America
He’s Back (The Man Behind the Mask)
Hey Stoopid
Drum Solo
Welcome to My Nightmare
Cold Ethyl
Go to Hell
Poison
Feed My Frankenstein
„The Black Widow“ segment from Alice Cooper: The Nightmare
Guitar Solo (Nita Strauss)
Black Widow Jam
Ballad of Dwight Fry
Killer
I Love the Dead
Elected
Encore:
School’s Out
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