Das Graspop Metal Meeting (GMM) findet jährlich im Juni statt und kann sich in den letzten Jahren über durchweg herrliches Sommerwetter freuen. Mittlerweile erstreckt sich das Festival über vier Tage, und wir haben uns entschieden, am Freitag und Sonntag teilzunehmen. Glücklicherweise gibt es für das Graspop Tagestickets, was unsere Entscheidung umso einfacher machte, vor allem wegen der bestätigten Bands. In diesem Jahr hatte das Wetter jedoch alles zu bieten: Am Donnerstag regnete es heftig, und auch am Freitag starteten wir bei Nieselregen mit dem Auto in Richtung Festivalgelände. Die Regenmengen waren so stark, dass ein Sicherheitsplan ausgearbeitet wurde. Autos durften nur noch auf bestimmten Parkplätzen abgestellt werden, und Shuttle-Busse wurden eingesetzt, um die Festivalbesucher zu ihren Zeltplätzen oder zum Gelände zu bringen.

Als wir freitags gegen 13 Uhr eintrafen, hatten wir Glück: Einige Wiesen waren wieder befahrbar, und wir konnten in der Nähe des Festivalgeländes parken. Das hätte bei der hohen Besucherzahl zu einem langen Warten auf die Shuttle-Busse führen können, deren Fahrtzeit bis zu 30 Minuten betragen sollte. So hatten wir nur einen entspannten Fußweg von 10-15 Minuten zum Festivalgelände. Es regnete zwar hin und wieder, doch das konnte die gute Stimmung nicht trüben – meist waren es glücklicherweise nur kleine Regenschauer.

Wir hatten uns im Voraus einige Bands ausgesucht und konnten am Freitag hauptsächlich an der South Stage und North Stage verweilen.

Brian Downey’s Alive And Dangerous

Unsere erste Band war Brian Downey’s Alive And Dangerous. Brian Downey, der Schlagzeuger und Namensgeber der Band, wurde bekannt durch seine Zeit bei den Rocklegenden Thin Lizzy. Mit einer Gruppe jüngerer Musiker bringt er die Klassiker der Band auf die Bühne, um deren Erbe zu bewahren. Höhepunkte des Sets waren „Jailbreak“, „Cowboy Song“, „The Boys Are Back In Town“ und der wohl bekannteste Hit „Whiskey In The Jar“, der auch von Metallica gecovert wurde.

P.O.D.

Es folgte P.O.D. auf der South Stage, die ebenfalls gut beim Publikum ankamen und einige ihrer Kultsongs wie „Youth Of The Nation“, „Boom“ und „Alive“ spielten.

Hammerfall

Anschließend ging es weiter mit den schwedischen Powermetallern Hammerfall. Sie eröffneten ihr Set mit „Brotherhood“, und das Feld vor der Bühne war mittlerweile gut gefüllt. Viele Fans der ersten Stunde feierten zusammen mit uns die Band um Joacim Cans, der mit 54 Jahren noch als „Küken“ im Business gilt. Cans, der 1993 zur Band kam, war bis heute ein fester Bestandteil. Neben „Hammer High“ und „Last Man Standing“ spielten sie auch den Crowd-Pleaser „Hearts On Fire“. Trotz der Kürze von nur 60 Minuten war es ein sehr gelungener Auftritt.

Fear Factory

Mit Fear Factory kam eine Band auf die Bühne, die unserem Geschmack leider nicht ganz entsprach. Dennoch hatten viele Besucher sichtlich Spaß, und wir ließen uns von der Euphorie anstecken. So feierten wir Fear Factory und entdeckten ein paar Songs, die uns gefielen, darunter „Powershifter“ und „Zero Signal“, mit dem sie ihr Set beendeten.

Bruce Dickinson

Pünktlich um 17.45 Uhr betrat Bruce Dickinson, der Sänger von Iron Maiden, die Bühne. Er tourt dieses Jahr mit seinem neuen Soloalbum The Mandrake Project. Die Fans hatten 19 Jahre auf einen neuen Longplayer warten müssen, und die Vorfreude war riesig. Gleich zu Beginn gab es „Accident of Birth“, und das Publikum sang jede Note mit. Wir standen in der ersten Reihe mit bester Sicht. Bruce fegte über die Bühne und bot eine energiegeladene Show. Ein Highlight war „Tears Of A Dragon“, eine herzergreifende Ballade, die das Publikum emotional mitnahm. Mit „Road To Hell“ endete sein Set, und das Publikum belohnte ihn mit tosendem Applaus. Die Band warf Gitarrenpicks und Drumsticks ins Publikum, und Bruce bedankte sich mehrfach für den großartigen Empfang.

Tobias Sammet’s Avantasia

Nach Dickinson war es Zeit für Tobias Sammet und seine Rockoper Avantasia. Mit Gästen wie Bob Catley (Magnum), Adrienne Cowan (Seven Spires) und Ronnie Atkins (The Pretty Maids) lieferte die Band eine großartige Show ab. Der Opener „Spectres“ zog das Publikum sofort in seinen Bann, und Adrienne Cowan brillierte mit „Reach Out For The Light“. Besonders emotional wurde es, als Tobias Sammet am Flügel die Powerballade „Lucifer“ performte, während die Bühne in Flammen aufging – Gänsehaut pur! Das Set endete mit „Sign of the Cross / The Seven Angels“, und das Publikum tobte.

Judas Priest

Nach Avantasia machten wir einen Rundgang über das Festivalgelände, das mit Essensständen und Getränkeständen nur so überquoll. Überall gab es Döner, Pommes, Pizzen, asiatisches Essen und mehr. Die Preise waren allerdings gesalzen: Ein Döner kostete 10 Euro, ein Bier 7,50 Euro und eine Tüte Gummibärchen 5 Euro. Neu in diesem Jahr war das System mit digitalen Skullies, die man sich auf die Festivalarmbänder aufladen konnte.

Gegen 21 Uhr fanden wir uns dann wieder vor der North Stage ein, um Judas Priest zu sehen. Um 22.20 Uhr betraten die britischen Heavy Metal-Giganten unter tosendem Beifall die Bühne. Die Lichtershow erhellte die Nacht, als sie mit „Panic Attack“ vom neuen Album Invincible Shield starteten. Es folgten Klassiker wie „You’ve Got Another Thing Comin’“ und „Breaking The Law“, bei dem das gesamte Festivalgelände den Refrain mitgröhlte. Auch wenn Glenn Tipton aufgrund seiner Parkinson-Erkrankung nicht auf der Bühne sein konnte, gaben die anderen Bandmitglieder alles. Rob Halford kündigte „Living After Midnight“ als letzten Song an, und das Publikum war begeistert.

Wir waren nach einem langen, aufregenden Tag am Ende sehr beeindruckt von den Auftritten und freuten uns über die Gitarrenpicks, die uns Andy Sneap zugeworfen hatte.

Setlist Judas Priest Graspop 21.06.2024:

Panic Attack

You’ve Got Another Thing Comin‘

Rapid Fire

Breaking the Law

Riding on the Wind

Devil’s Child

Sinner

Turbo Lover

Invincible Shield

Victim of Changes

The Green Manalishi (With the Two Prong Crown)

(Fleetwood Mac cover)

Painkiller

The Hellion

Electric Eye

Hell Bent for Leather

Living After Midnight

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